Husqvarna gl Krad 250
Geländefahrzeuge haben nicht immer mindestens vier Räder. Bedeutend war und ist teilweise auch die Szene der Militär-Motorräder.
Bei einem Wettbewerb der schwedischen Armee-Beschaffung in den siebziger Jahren zur Ermittlung des idealen Militär-Kraftrades beteiligten sich drei Firmen: Husqvarna, Monark-Crescent sowie Hägglund & Sohn. Das Pflichtenheft umfasste folgende Eigenschaften:
– einfache und sichere Handhabung auf allen Straßen und im Gelände
– Mindestlebensdauer 15 Jahre oder 250.000 km
– Aktionsradius 200 km/Gelände und 300/km/Straße
– Transport eines Beifahrers muss möglich sein,
– 50 % der Reparaturen müssen vom Fahrer in 30 Minuten mit Bordwerkzeugen ausgeführt werden können,
– automatisches Getriebe,
– hohe Beschleunigung,
– 100 km/h Dauerhöchstgeschwindigkeit,
– maximales fahrbereites Gewicht 150, besser 130 kg,
– Bewältigung von 20 cm tiefem Neuschnee (mit Stützskiern) und 50 cm Wattiefe,
– Betriebssicherheit des Motors von mindestens fünf Minuten bei Seiten- oder Kopflage der Maschine,
– Start ohne Fremdhilfe bis -20oC,
– Service-Intervalle mindestens 5.000 km,
– elektrische Anlage vollständig gegen Feuchtigkeit geschützt.
Aus dem Wettbewerb ging die "HUSQVARNA AUTOMATIC MILITARY" als Sieger hervor. Vor Beginn der Produktion wurde ein Prototyp bei der Heereskraftfahrschule in Baden für das österreichische Bundesheer getestet. Im März 1980 lief die Produktion an. In Schweden hieß das Gefährt Mc258 (Motorcykel 258), in Österreich gl Krad 250 (HUSQVARNA).
1980/81 wurden 3.750 Stück nach Schweden, 170 nach Finnland und 33 nach Kolumbien verkauft. Österreich erhielt 1981 17 Stück.
Das Bundesheer beschrieb das Krad wie folgt:
Das geländegängige Krad Husqvarna findet als Melde-, Verbindungs- und Verkehrsregelungsfahrzeug Verwendung. Durch die Ausrüstung mit einem Viergang-Automatik-Getriebe und leicht montierbaren Gleitkufen ist ein witterungs- und jahreszeitunabhängiger Einsatz auf Straßen und im Gelände möglich. Für die Unterbringung und den Transport von Schriftstücken ist das Krad mit einer rechts hinten angebrachten Packtasche ausgerüstet. Für den Betrieb ist eine Heereslenkerberechtigung der Führerscheingruppe A erforderlich. Dieses Motorrad stand beim Österreichischen Bundesheer nicht lange in Verwendung, da ein Modell der österreichischen Firma KTM eingeführt wurde. 1988 schieden die Huski’s aus dem Armeedienst aus und wurden versteigert.
Die technischen Daten sehen so aus:
Bezeichnung: M5110-258013 (MC 258A MT)
Fabrikat: Husqvarna
Type: 120 02 80
Länge: 2220 mm (2420 mm)
Breite mit Skier: 860 mm
Breite ohne Skier: 860 mm
Höhe: 1.200 mm (1.370 mm)
Radstand: 1.460 mm
Bodenfreiheit: 0,2 m
Eintauchtiefe: 0,4 m
Eigengewicht: 130 kg (140 kg)
Nutzlast: 200 kg (190 kg)
Gesamtgewicht: 330 kg
Tankvolumen: 16,6 l
Reserve: 4,2 l
Getriebe: 1,2 l
Die Maße in Klammern geben die abweichenden österreichischen Daten an.