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14. Februar 2011

KTM 150

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Die KTM 150

 Werksbezeichnung: Konstruktionszeichnung: KTM Moto Cross Mustang

                                               Typenschild: BH 150

Verkaufsbezeichnung:         KTM R-150-Mustang

 

Heeresbezeichnung:            gl Krad 150 (KTM R) Einsitzer      

                                               gl Krad 150 (KTM Mustang) Zweisitzer

Kennziffer:                            2340-0-100-0002 (Einsitzer)         

                                               2340-0-100-0007 (Zweisitzer)

Typenblätter:                         A02     gl Krad 150 (KTM R)

                                               A03     gl Krad 150 (KTM Mustang)

 

Die Firma KTM (Motorfahrzeugbaugesellschaft/ Kronreif & Trunkenpolz Mattighofen, O.-Ö.) erzeugt seit 1953 Motorräder. Der Firmenname „KTM“ stand im Laufe der Zeit für verschiedene Familiennamen, nämlich:

 

1953   Kussin-Trunkenpolz-Moser

1954   Motorfahrzeugbau Kronreif und Trunkenpolz, Mattighofen

1962   Kraftfahrzeugbau Trunkenpolz Mattighofen (KG)

 bis Umwandlung mit 1.1.1987 in eine AG

 

Das erste Modell dieser Firma war im Jahre 1953 die Type R 100 (Rad 100 ccm).

Nachdem bei der Internationalen Alpenfahrt 1954 zwei 125 ccm KTM-Motorräder teilnahmen, erschien im Frühjahr 1954 das Modell KTM-„Tourist“ mit fußgeschaltetem Rotax 3-Gang Motor auf dem Markt. 1955 erschien dann die KTM R 125 Grand Tourisme mit 16“ Räder und Vorderradschwinge. Eine kleine Serie von Wettbewerbsmaschinen, für “ Leute vom Fach“ wie es in einer Werksschrift zu lesen ist, wurde aufgelegt. Dabei wurde ein überdimensionales Schrägrollenlager als Steuerkopflager eingebaut. Es war dies die KTM MUSTANG mit 125cm³ Zweitakt Motor und Vierganggetriebe, bei der viele Teile der Tourist verwendet wurden. Das Krad kostete damals S 8.990..-.

Daraus ging die 150 ccm Viergang Moto Cross- Maschine  KTM-R-150 Mustang hervor.   Aus dieser Maschine wiederum entwickelte man 1956 die KTM BH 150 für den militärischen Bedarf mit 19“ Räder. Der Motor stammt vom ROTAX-Werk in Gunskirchen, das sich ab 1959 im Eigentum der Firma Lohner befand, und wurde auf Grund  einer Fichtel & Sachs Lizenz erzeugt.

 

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Angeblich sollen an das Bundesheer 120 Stück geliefert worden sein. Es konnten bisher zwei Heeres-Liefertermine  festgestellt werden, nämlich  1957 das einsitzige Muster R 150 und 1959 die Fahrzeuge des zweisitzigen Musters „Mustang“. Die erste Serie von mindestens 40 Maschinen wurde am 5.1.57 ausgeliefert und am 28.1. 57 zum Verkehr zugelassen. (1958 kam dieses Motorrad in modifizierter Form unter dem Namen „Trophy“ auf den Markt. [1]) Bei der Parade anläßlich der Angelobung des Bundespräsidenten am 22.5.1957 fuhren mind. 4 KTM R 150 mit. Das Krad wurde als Melde-, Verbindungs- und Verkehrsregelungsfahrzeug für alle Waffengattungen auf Straßen und im Gelände, sowie für Krad-Fahrschulen verwendet. Diese Motorräder waren die ersten geländegängigen Kräder des jungen Österreichischen Bundesheeres, aber nicht lange im Heereseinsatz. Die meisten dürften 1969 und 1970 ausgeschieden worden sein. Jedenfalls scheint 1975  keine KTM mehr im Stand auf. Hingegen waren die fast gleichaltrigen Puch 175 MCH (Bj. 1958/59) vier Jahre später noch mit 73 Stück relativ stark vertreten. Manche Puch 175 MCH wurden erst 1985 ausgeschieden.

Die Firma KTM stellte von 1960 bis 1968 die Motorradproduktion ein. Bis zur Lieferung der KTM 250 in den Jahren 1983-1985 konnte das KTM Werk keine Heereslieferungen mehr tätigen.

 

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Fahrzeugnummernschlüssel: (nach vorhandenen Fahrzeugen)

Fahrgestellnummern:           7053 -7093                          

                                               7328                                     

                                               7529 – 7663                         

Motornummern:                    1 054 508 – 1 054 558

                                               1 087 490 – 1 087 596

                                              

Es gab von diesem Motorrad 2 Versionen :

a:         Einsitzer         R-150

b:         Zweisitzer      R-150 Mustang

 

 

Die beiden Modelle unterscheiden sich wie folgt.          

                                  

R-150

Mustang

Einzelsitz

Sitzbank

hochgezogener Auspuff

tiefliegender Auspuff

Ölbehälter     

Kein Ölbehälter

kurzer breiter Hinterkotflügel

langer schmaler Hinterkotflügel

kein Gepäckträger u. keine Packtaschen

Gepäckträger m. Packtaschen

Lager am Rahmenbogen f. Gepträger

Seitenständer

Kippständer

Griff links bei Kotflügel

Griff links bei Rahmenbogen

Kettenabdeckung nur oben

Kettenabdeckung oben und unten

Kettenrad voll

Kettenrad mit 8 runden Löcher

Werkzeugkasten rechts-hinten

kein Werkzeugkasten

keine Kniekissen am Tank

Kniekissen am Tank

kein Lenkungsdämpfer

Lenkungsdämpfer

hoher Lenker

niederer Lenker

kurzer Radstand

langer Radstand

Rohrabstützung Vorderkotfl.          

Bandeisenabstützung Vorderkotflügel

 

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            Technische Daten: (In Klammer für Mustang)                                                       

Motor:

 

Zylinderzahl

1 Zylinder ROTAX

Bohrung:

54 mm

Hub:

59 mm

Hubraum:

148 cm3

Verdichtung:

1 :

Kurbelhausverd

1 :

Leistung max.:

8,5 PS bei 6000n/min

Hubraumleistung:

PS/L

Maximales Drehmoment:

… mkg bei … n/min

Drehzahl normal:

..00 n/min

Drehzahl maximal

6000 n/min

Räder:

 

Felgengröße:

Tiefbettfelge 2,5 Zoll x 19 Zoll

Reifengröße:

Niederdruck-Stahlseilreifen  3 x 19 Zoll

Reifenluftdruck:

 

Im Vorderrad:

1,5 atü

Im Hinterrad: 

1 Person .1,9 atü

Vorder- und Hinterradbremse:

 

Durchmesser

mm

Breite

mm

Tank:

 

Satteltank:

11,5 l; davon Kraftstoffreserve: . l (13 l)

Einfüllöffnung:

mm

Leistungen:

 

Höchstgeschwindigkeit mit 1 Person:

90 km/h bei 6000 n/min

Niedrigste Dauergeschwindigkeit

. km/h

Normverbrauch (Gemisch) :

3 l

Steigfähigkeit im 1. Gang und 1 Person zirka

45 %

Reichweite:

300 km

Leistungsgewicht:

… kg/PS auf Gewicht mit serien-

mäßiger Ausrüstung und vollem Tank

Abmessungen

 

Höhe: 

1080 (1020) mm

Radstand:

1235 mm (1280 mm lt. Typenblatt)

Sattelhöhe:

… mm

Bodenfreiheit:

200 mm

Länge:

2000 (1970) mm

Breite:           

670 mm

Gewicht:

 

Fahrfertig, voll getankt (ohne Werkzeug, Pumpe):

99kg

Eigengewicht:

100 kg (120 kg)

Zulässiges Gesamtgewicht:

275 kg (279kg)

Achsdrücke max.:

 

Vorne

89 kg

hinten

190 kg

vorne

100 kg(110 kg)

hinten

175 kg (185 kg)

 

Vorschriften:

Betriebsanleitung und Teileverzeichnis von KTM

Handbuch für Rotax-Fahrzeugmotoren

Ersatzteilliste für Rotax-Fahrzeugmotoren 125/4 und 150/4                             AN 2085

 

 

 

Folgende Fahrzeuge sind bekannt

Fg.Nr.

MotorNr.

Typ

BH-Nummer

Baujahr

Quelle

 

 

R

W 150 170

1957

Parade

 

 

R

W 150 172

1957

Parade

7053

1054513

R

W 150 185

1957

Typenschein

7060

1054525

R

W 150 171

1957

Parade

7062

1054527

R

W 150 175

1957

Eigene

7065

1054508

R

W 150 183

1957

Urrisk

7073

1054528

R

W 150 178

1957

BH-Ill

 

 

R

W 150 179

1957

Foto ebay

7079

1054548

R

W 150 199

1957

7084

1054539

R

W 150 200

1957

7093

1054550

R

W 150 208

1957

Typenblatt

7328

1054558

R

 

1957

Typenprüfung

 

 

 

 

 

 

7529

10874..

Mustang

 

1959

7597

1087537

Mustang

 

 

7586

1087490

Mustang

W 150 352

1959

BH-Ill

7631

1087553

Mustang

W 150 447

1959

7646

1087565

Mustang

W 150 462

1959

Loidl

7663

1087596

Mustang

W 150 479

1959

BH-Ill

 

 

Mustang

W 150 403

1959

Typenblatt

7715

1087648

Mustang

W 150 531

1959

                                                                                                                                                        

 

Bei folgenden Einheiten sind nachweislich KTM 150 verwendet worden:

PzTS

MilAK

HKS

HVS Felixdorf

TüplKdo Bruck

PzB 4

FJgB 5

BrigAufklKp 2

FlHKp Hörsching

 

 

 

 

 

 

Zusammengestellt von

Dr. Josef J. Nemeth

Esterhazystraße 36

A 7000 EISENSTADT

nemeth-josef@bkf.at

 



[1] AN2606 KTM – Weltmeistermarke aus Österreich S 38

14. Februar 2011