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29. Januar 2011

DKW RT 125

le. Krad 125cm³, AUTO UNION  DKW Typ RT 125

Vorweg ein paar Worte zur Bezeichnung. Es steht fest, dass alle Modelle von  1939 – 1945 den Namen RT 125 führten. Eine Typenbezeichnung RT 125-1 für das Graugussmodell hat es, wie bei der NZ 350, nicht gegeben. Die verschiedenen Modelle wurden als Ausführungsvarianten geführt.

 

1939 wurde Hermann Webers Meisterstück, die DKW RT 125 ( Reichs-Typ ) vorgestellt

und ging 1940 in Serie. Den Händlern wurde die Maschine im April 1940 vorgestellt. Die Wehrmacht konnte sich mit diesem leichten Modell nicht richtig anfreunden. Von Mai bis Oktober 1940 wurden nur 1702 RT 125 Behördenausführung an die Wehrmacht geliefert. Weil das 1940/41 produzierte Behördenmodell für die Wehrmacht vorerst nur im leichten Dienst, vornehmlich in der Heimat eingesetzt wurde, stellte man die Produktion Ende Oktober 1941 zu Gunsten der NZ 350 ein. Aus vorhandenen Teilen wurden vom 1.11.41 bis 31.12.1942 noch 7000 Motorräder für den zivilen Bedarf zusammengebaut. [1],[2],[3]

 

Produktion

Es wurden 21 000 Exemplare erzeugt (Diese Zahl ergibt sich aus den Nummernblöcken. Ob tatsächlich so viele Kräder erzeugt wurden bezweifle ich.) Die Produktion wurde Oktober 1941 eingestellt, um der Wehrmacht größere Stückzahlen der NZ 350 liefern zu können. Preis der RT 125 war RM 425,-

 

RT 125 Behördenmodell

Das Behördenmodell unterscheidet sich vom Zivilmodell einmal durch die Lackierung, heeresgrau statt schwarz, zum anderen hat der Motor ein Zischventil auch Verdichtungsminderer genannnt (heute Dekompressor bezeichnet). Weiters wurde ein Störschutzschild angebracht.

Das Kettenritzel hat 14  Zähne.

 

Im Geschäftsjahr 1939/40 (Nov. 1939-Okt. 1940) wurden folgende Maschinen an die Wehrmacht geliefert:

 

Mai 40                               35

Juni                                  739

Juli                                   386

August                             480

September                       60

Oktober                        ___2_

Summe                         1702 Stück

 

Ob das alle Maschinen sind, die für die Wehrmacht gebaut wurden ist noch nicht geklärt. Ferner ist auch nicht bekannt ob nach Oktober 1940 bis zur Produktionseinstellung Oktober 1941 Heeresaufträge ausgeführt worden sind.

 

Der Preis der RT 125 Behördenausführung war im Jahr 1940 durchschnittlich RM 343 und damit halb  so teuer wie die NZ 350.

Konstruktionsänderungen

Motorgehäuse am Kurbelraum mit Zentrierrand versehen ab Motornummer1143233-1143237, dann laufend ab 1143718

Fahrgestellnummern

 

572 001 – 580 000   1940   RT 125           EL 64 8000

630001-635 000  1940        RT125          EL64     5000                                                                                635 001 – 643 000   1941   RT 125           EL 64 8000 (aber siehe 635 742!)

Ergibt eine fiktive Höchstzahl von 21 000 Maschinen.

 

Einige bekannte Fahrgestellnummern

 

575 317         1940   (abgeschnittener Steuerkopf)

576 161         1940               Karner

635 742         1940               Dunkl

640 447         1941               Denzler Behördenmodell

Motornummern

 

    429 436 –    429 500        1940               Serienvorläufer,Versuch,RT 125

    999 999 – 1 000 000        1940               RT 125

 1 140 001 – 1 150 000       1940               RT 125           10 000

 1 160 001 – 1 170 000       1940/41                     RT 125           10 000

Ergibt eine fiktive Höchstzahl von 20 000 Motoren. Wenn man davon ausgeht, dass auch Ersatzmotoren darunterfallen, muß die tatsächlich erzeugte Zahl der Fahrzeuge deutlich unter

20 000 liegt. Wieviel davon Behördenmodelle waren ist bisher nicht bekannt.

 

Ein Teil der Kräder mit den Nummern 1 140 001 – 1 145 373 sind mit Graetzin Vergasern (K16) alter Fertigung ausgerüstet. Diese werden gegen neue (K16a) ausgetauscht. [4]


 

Bekannte Zulassungsnummern und Einsatzfotos

 

WH 752 362

 


 

 

WH 752 380


 

WH 763 595


 

 

 

WL 114 088 


 

 

 


 


   

 

Bereits während der Kriegszeit 1942-45, wurde das Motorrad von den Engländern kopiert. Die Firma Royal Enfield baute für die Fallschirmjäger das Modell WD/RE[5] auch The Flying Flea der fliegende Floh genannt.[6]

 


 

le. Krad 125cm³, AUTO UNION  DKW Typ RT 125

n.A. (neuere Ausführung) oder Wehrmacht Ausführung



Es gab für das Wehrmachtsmodell mit Stahlfeder, Graugussmotor und anderen Änderungen keine eigene Typenbeteichnung, wie bei der NZ 350, die mit Graugussmotor ja zur NZ 350-1 wurde.

Bei der RT 125 blieb diese Typenbezeichnung für alle Modelle. Unterschieden wurden nur die einzelnen Ausführungen bez. Baujahre. Daher finden wir in den originalunterlagen die Bezeichnungen Wehrmacht Ausführung oder neuere Ausführung.

(In der D 605/13 Veränderter Nachdruck v. 1.12. 43 ist auf Seite 10 von der "neueren Ausführung" die Rede und an verschiedenen Stellen (Seite 20,22) von der ältere Ausführung.)


Auf Typenschildern findet man das Baumuster RT 125 oder auch  auch  RT 125 Wehrmacht Ausführung. [7]


Fahrgestellnummer: 653413

Baujahr 1944

 

 

Eine Bezeichnung RT 125-1 gab es, jedenfalls bis 1945 nicht. (Erst nach dem Krieg gab es ein Modell RT125/1)

 

Die Systematik der Dienstvorschriften unterscheiden sich ebenfalls.

DKW NZ 350            D 605/11 und D 605/12

DKW NZ 350-1         D 605/27 und D 605/28 wahrscheinlich nie erschienen

DKW RT 125            D 605/13 und D 605/14

D 605/13                   16.6.1942 und 1.12.1943 als veränderter Nachdruck

D 605/14                               30.10.1942 und für Baujahr 1939-43  parallel zur D605/13 einen  veränderten Nachdruck zum 1.12.43? und prov. EL DKW RT 125 für Bj 1939-1944 v. 1.9.1944

 


 


 

1943 kam man darauf, daß mit einem solchen leichten und lebendigen Fahrzeug auch ein Landser besser umgehen könne, als mit einem Mehrzentnerbrocken, wie es die zunächst favorisierte NZ 350 war.

 

Chr. Christophe schreibt dazu in „Das Motorrad“ in einem Artikel über Einzweck-Motorräder.

Auch zum Solofahren im Gelände müsste es eine Spezialmaschine geben. Vor Jahr und Tag hat ein Berufener auf diesem Gebiet – der „Geländekunde“ Paul Günther, jetzt Oberleutnant bei der SS – eine Lanze für die Verwendung der 125-ccm Maschinen gebrochen. Gerade im Osten hat sich gezeigt, dass die Körperkraft des Menschen der Engpaß beim Geländefahren auf dem Solokrad ist. Je leichter ein Motorrad ist, desto leichter ist es auf unwegsamen Strecken zu handhaben. Die Panzereinheit, der der bekannte Goldmedaillenjäger zugeteilt ist, hatte mit großem Erfolg eine kleine Puch 125 für Melderzwecke eingesetzt. Sicherlich hat dieser erste Versuch dazu beigetragen, dass die Wehrmacht heute auf die besonders gut durch entwickelten 125-ccm-Maschinen der deutschen Industrie zurück greift. Diese Maschinen wiegen zwischen 70 und 85 kg, und das ist ein „zusätzliches“ Gewicht. So ein kleines Krad kann hinten auf dem Panzer mitgenommen werden, der Kradmelder kann es, wenn er im Schlamm einer russischen Straße steckengeblieben ist, aufs Feld forttragen und dann weiterfahren. Damit ist eine höhere Sicherheit gegeben, eine wichtige Meldung durchzubringen, als mit einer viel stärkeren Maschine, die aber von dem Fahrer ohne fremde Hilfe aus dem Schlamm nicht immer befreit werden kann.

Die 125-er wäre so, wie sie ist, schon eine gute Geländemaschine, solange es nur darauf ankommt, das Ziel überhaupt zu erreichen. Doch die Leistung von 5 PS des Motors ist etwas gering, und vor allem ist es grundsätzlich nicht richtig, einem Motor seine volle Leistung  d a u e r n d   abzuverlangen, was beim Geländefahren mit 125ccm auf den Gängen eintreten muß. Es wäre besser, einen stärkeren Motor zu haben, von dem man nur einen Teil seiner Leistung beansprucht.

So wurde von 1943 bis Kriegsende die Wehrmachtsausführung RT 125 n.A. noch in großer Auflage produziert ( 12 000 Stück). Jetzt konnten nicht genug hergebracht werden – überall brauchte man sie plötzlich und man hatte die phantastischsten Pläne, was man mit dem kleinen Ding noch alles anstellen könnte. [8]

 

Ein wenig Skepsis schwingt aber in den Vorbemerkungen der D 605/13 Stand 1.12.43 mit, wenn es da heißt:

Beachte! Die Truppentauglichkeit des Krades ist erprobt. Da es sich um ein leichtes Kraftrad handelt, müssen Überlastung, Überschreiten der Höchstgeschwindigkeit sowie der Einfahrgeschwindigkeiten unbedingt vermieden werden.

 

Die 1943 eingeführte Wehrmachtsausführung  RT 125 n.A. war schwerer, hatte ein Kettenritzel mit 13 Zähnen statt 14 Zähne, einen Motorblock aus Grauguß statt Aluminium (ab Mo Nr 1 172 627), statt der Gummifederung eine Spiralfeder, statt Gummistoßdämpfer Reibungsstoßdämpfer, einen größeren Tank (9 statt 7,5 l) mit dem Einfüllstutzen links und einem Meßbecher im Verschlußdeckel, Wirbelluftfilter AUTO UNION, einen zusätzlichen Schwenkstütze oder Schnellständer, Geschwindigkeitsmesser Jsgus (60/100 Din 75521/FJ),

 

    

 

  

 

 

 

Streben zur Gepäckträgerbefestigung und einen anderen Scheinwerfer. Dafür fällt der Werkzeugkasten und die Gabelabdeckung weg. Die Kotflügelstrebe hinten sowie die hintere Strebe des Vorderkotflügels gehen bei diesem Modell außen über den Kotflügel, statt innen wie bei der Behördenausführung. Zusätzlich war noch eine Halterung für ein Spritzkännchen angebracht.

 


 

Ab circa 2. Hälfte 1944 dürften wieder ältere Rahmen des Behördenmodells verarbeitet worden sein. Da findet man Rahmen die keine Seitenstützenlager, dafür aber Halter für Werkzeugkasten und Soziusfußrasten aufweisen. [9]

 

 

 

Produktion

Von diesem Muster wurden 1943-45 12 000 Stück erzeugt. Laut Produktionsplanung vom 26.10.1944 sollten 1945 pro Monat 600 Maschinen erzeugt werden. Tatsächlich sind März 1945 aber nur 164 Stück versandt worden.

Die RT 125 n.A. war zusammen mit der NZ 350-1 die einzigen Motorräder die gegen Ende des Krieges für die Wehrmacht gebaut wurden.

 

In der D 605/14 EL vom 30.10.1942 und in der Instandsetzungsanweisung für Auto-Union DKW-Krafträder vom 1.4.1944  ist noch das Modell mit der Gummibandfederung enthalten. Die Spiralfeder scheint noch nicht auf. Doch gibt es in der Instandsetzungsanweisung vom 1.4.1944, nicht aber in der EL v. 30.10.42, ein Wehrmachtsmodell mit Wirbelstromluftfilter.

Es gibt aber eine D 605/13  Betriebsanleitung  für die RT 125 Nachdruck mit Stand vom 1.12.1943. Darin heißt das Krad aber RT 125 neuere Ausführung und hat einen Wirbelluftfilter, eine Spiralfeder, Seitenstütze, Packtaschen etc. In der „Provisorischen Ersatzteilliste für Leichtes Kraftrad 125cm3 Auto Union, Modell RT 125, Baujahr 1939-1944 vom 1. September 1944“ kommen beide Modelle vor.

 

22. 9. 43 Serienherstellung Wirbelluftfilter NZ und RT läuft bereits  [10]

 

Am 13. Dez. 1944 gibt das OKH für den Export frei: [11]

100 RT 125 für die Schweiz

100 RT 125 für Schweden

 

Fertigungsbericht  31.3.45 DKW Zschopau. Es wurden 164 Stk RT 125 versandt. Weitere wurden auf Lager gelegt da diverse Teile fehlen. [12]

Fahrgestellnummernblöcke

643 001 – 654 000   1943/45         RT 125n.A.

 

Motornummernblöcke

1 171 001 – 1 179 999        1943/44         9000   RT 125n.A.

ab 1 172 727                        Graugußmotor

 1 375 001 –              1942 ?                       RT 125          dürfte aber nicht belegt worden sein

 1 440 001 – 1 443 000       1944/45                     RT 125n.A

 

Bekannte RT 125 n.A.

Modell Baujahr Fahrgestellnr Motornummer besonders
RT 125nA 1943 643283 1171462  
RT 125nA 1943 643390    
RT 125nA 1943   1172724  
RT 125nA 1943 644465    
RT 125nA 1943 644701 1173080  
RT 125nA 1943   1173086  
RT 125nA 1943 645537   Seitenständer
RT 125nA 1943 645621   Seitenständer, Abnahmestempel
RT 125nA 1943 645717 1174381  
RT 125nA 1944 647633 1176089 WH 1 707 695
RT 125nA 1944 647634   Seitenständer, Sozius, Abnahmestempel
RT 125nA 1944 647932 1176436 Seitenständer
RT 125nA 1944 648167   Seitenständer
RT 125nA 1944 648176 1176520 Seitenständer
RT 125nA 1944 648316 1176734 kein Seitenständer
RT 125nA 1944 648813 1177250 kein Seitenständer, Sozius
RT 125nA 1944 648838   kein Seitenständer, Sozius
RT 125nA     1175989  
RT 125nA 1944   1177435  
RT 125nA 1944 649873 1178129 Seitenständer
RT 125nA 1944   1178138 in 647634
RT 125nA 1944 650206    
RT 125nA 1944 650862   kein Seitenständer, Sozius, Abnahmestempel
RT 125nA 1944 651033 1179629 Seitenständer, kein Sozius, Abnahmestempel
RT 125nA 1944 652269    
RT 125nA     1440940 in 653613
RT 125nA 1944 652637    
RT 125nA   652764   kein Seitenständer,Fußrasten, oWkzgk
RT 125nA 1944 653157 1441848 Seitenständer
RT 125nA 1944 653178   Seitenständer,oWkzgk,o.Fußrasten
RT 125nA     1442024  
RT 125nA 1944 653294 1442055  
RT 125nA 1944   1442231 nur Motor
RT 125nA     1442244 Motor oliv, könnte 1945 sein
RT 125nA 1944 653413 1442128  
RT 125nA 1945 653613    
RT 125nA 1945 653699 1442505  
RT 125nA   653938   Seitenständer
RT 125nA     1442937  

 

Bekannte Zulassungsnummern und Einsatzfotos

WH 1 707 695 lt. Kfz Schein vom  22.3.1944      Rahmen: 647 633    Motor: 1 176 089

            Eigengew. 74 kg, Zul. Belastung 166 kg  Zulässiges Ges.Gew. 240 kg

            Auftragnummer 214-3202/43, 0262-5001/44, Wehrkreiskdo IV DRESDEN

 


 


 

 


 


 

 

 

Konstruktionsänderungen

ab Mo Nr 1 172 727             geänderte Übersetzungen, Graugußgehäuse

ab Mo Nr 1 173 086            neue Kupplung m. Zugfedern und Juridscheiben [13]

ab Mo Nr 1 173 297            Wirbelluftfilter

 

 

Das leichte Kraftrad Typ RT 125 erhält einen tropfenförmigen Scheinwerfer mit 130 mm Lichtaustritt. Der gleiche Scheinwerfer  wird auch beim Kraftrad NZ 350/1943  eingebaut und hat die Ersatzteil-Nr. 03366a.

Später kommt der vereinheitlichte kürzere Scheinwerfer, Ersatzteil-Nr. 03383,

zum Einbau.

Erforderliche Glühlampen:

für Scheinwerfer Ersatzteil-Nr.03366a –

Zweifaden-Bilux-Lampe 6V, 25/25W Ersatzteil-Nr.0254 Osram 7323S  DIN 72601 BA 20d

Standlichtlampe 6V, 3 W Ersatzteil-Nr.0195 Osram 5002

 

für Scheinwerfer Ersatzteil-Nr.03383 –

Zweifaden-Bilux-Lampe 6V, 25/25 W Ersatzteil-Nr.0254 Osram 7323S  DIN 72601 BA 20d

Standlich Röhren Glühlampe 6V, 1,5W Ersatzteil-Nr. 09259 DIN 72601 FJ Sockel BA 9S

ab … vereinheitlichte Schlussleuchte, Ersatzteil-Nr.09293, mit Lampe 6V 1,5 W, Ersatzteil-Nr.09259 gleich mit Standlichtlampe

 

Wenn an Stelle der bisherigen die neue, vereinheitlichte Schlussleuchte angebaut werden soll, so muss in den hinteren Kotflügel ein neues Loch für die Befestigung gebohrt werden.

 

Weiter Änderungen ohne genaue Zeitangabe:

Bremsbacken aus Blech

Abziehbarer – nicht abziehbarer Zündschlüssel

Framo Sattel wird ersetzt durch vereinheitlichten Pagusa Sattel

 

Für den Winterbetrieb wurde Entlüfterventil zum Einspritzen geändert (D 632/3)

 


Technische Daten

betriebsfertiges Eigengewicht       89/91kg

Zulässiges Gesamtgewicht:           225 (240) kg

 

Beschriftung am Meßbecher:

0,1 – Ltr.

2x

FÜR

5

LITER

1:25

 

Firmenzeichen

Teilweise war beidseitig am Tank das DKW Zeichen

Am Hinterkotflügel waren das DKW Zeichen und die vier Auto-Union-Ringe.

 

  

 


Aufschrift am Vorderkotflügel

36-1,23-55

auch

36-1,23-53

 

        

     wahrscheinlich von Fahrgest.645621 1943                          sicher von Fahrgest.No. 653413 1944

    Ergibt Leergewicht 91kg                                                       Ergibt Leergewicht 89kg                                   

 

 

 

Die Zahlen waren in Längsrichtung auf den Vorderkotflügeln von vorne nach hinten, mittig, 8 -12 cm vom Vorderrand entfernt beginnend, 20mm hoch, 3mm stark, in schwarzer Farbe aufschabloniert.

 

Die 1. Zahl gibt den Vorderachsdruck in kg bei betriebsfertigem Eigengewicht

die 2. Zahl gibt den Radstand in m/cm    

die 3. Zahl gibt den Hinterachsdruck in kg bei betriebsfertigem Eigengewicht an.

Die drei Zahlen sind durch Bindestriche verbunden.

(Ab September 1942 waren alle ausgelieferten BMW R75 mit Aufschriften über Achsdruck und Maße auf den Schutzblechen zu versehen.) 

Vorderes Kennzeichen kann laut Verordnung vom 18.8.1942 bis auf weiteres bei Krädern wegfallen.

Aus: DKW Werkstatt-Reparatur-Anleitung S 125

Versuchsweise dürfen Krafträder ohne vorderes Nummernschild im öffentlichen innerdeutschen Verkehr betrieben werden nach einer Verordnung des Reichsverkehrsministers im RVkBl. B, S. 125

Aus: MOTOR und SPORT, 19. Jahrgang, Nr 19 37/38 20. Sept. 1942

 

 

Verschiedene andere Beschriftungen

Packtaschen

Für die kleinen Maschinen mit 125 cm³, die gegen Ende des Krieges in vermehrtem Umfang eingesetzt wurden, gab es eine kleinere (verkürzte) Form der Packtasche. Ansonsten war dieses Modell mit der ersten Form der Blechpacktasche gleich.

Bei einigen Einheiten waren die Packtaschen in weißer Schrift mit der Kennzeichen-Nummer beschriftet. Hierdurch konnten  abgenommene Packtaschen schnell wieder an das richtige Krad

 angesetzt werden.

  

  

 

Packtaschenhalter

 

 image059.jpg  image062a.jpg

ctn 44 WaA 453

 


 

Packtaschenhalter unten



Technische Daten für alle Modelle der RT 125

 

zivil

Behörden

RT 125 n.A. 

Motor:

 

 

 

Zylinderzahl:

 

1 Zylinder

1

 

Bohrung:

 

52 mm

 

Hub:

 

58 mm

 

Hubraum:      

 

123 cm3

 

Verdichtung:

 

1 : 6

 

Leistung max.:

 

4,75 PS bei 4800 U/min

 

 

Hubraumleistung:

 

38,61 PS/L

 

Drehzahl normal:

 

4000 n/min

 

 

Drehzahl maximal:

 

4800 n/min

 

Räder:

 

 

 

 

Felgengröße:

 

Tiefbettfelge 2 x 19 Zoll

 

Reifengröße:

 

Niederdruck-Stahlseilreifen 2,5 – 19

 

Reifenluftdruck:

 

 

 

Vorderrad:

 

1,2 atü auch 1,5 atü

1,3 atü

Hinterrad:       1 Person       

 

1,4 atü

1,7 atü

Hinterrad:       2 Pers.

 

1,9 atü

 

Tank:

 

 

 

Satteltank:

7,5 L

9 L

9L

davon Reserve:

2 L

2 L

2 L

Leistungen:

 

 

 

Höchstgeschwindigkeit mit 1 Person:

 

72 Benz       

 

Normverbrauch bei 50 Benz :

 

2,25 l

 

Steigfähigkeit 1.Gang 1 Person          

40%

36%

36%

Reichweite:

 

 

 

mit einer Kraftstoffüllung unter Zugrundelegung des Kraftstoffnormverbrauches

330km

400km

400km

Kleinster Wendekreis: 

 

3,5 m

 

Abmessungen:

 

 

 

Höhe:

 

900 mm

 

Radstand:

 

1230 mm

 

Sattelhöhe:

 

680 mm

 

Bodenfreiheit:

 

145 mm

 

Länge:

 

1960 mm

1940 mm

Breite:

 

660 mm

650 mm

Gewicht:

 

 

 

Trockengewicht (ohne Betriebsstoff, Werkzeug, Pumpe,):

 

 

70 (74) kg

Betriebsfertiges Eigengewicht :

 

72kg

91 kg

Zulässiges Gesamtgewicht:

220kg

220kg

240 kg

Achsdrücke max:

 

 

 

vorne

 

60kg

70 kg

hinten

 

167kg

170 kg

Übersetzungen

 

 

 

Motor/Getriebe

 

1:2,75

 

vom Getriebe zum Hinterrad

 

1:2,86

14 zähn.

1:3,08

13 zähn.

Übersetzung Getriebe

 

 

 

3. Gang         

 

1:1,00

 

2. Gang         

 

1:1,49/1,62

geändert ab Mo Nr 1 172 724

 

1. Gang

 

1:3,16

 

Gesamtübersetzung

 

 

 

3. Gang

 

1:7,85

1:8,47

2. Gang

 

1:11,7/12,74

geändert ab Mo Nr 1 172 724

1:13,7

1. Gang

 

1:24,8

1:26,75


Vorschriften für beide Modelle

Ersatzteilliste Modell RT 125 Bj 1940 Nr.64 d. Auto-Union 8/1940      AN  2953

 

Gerätebeschreibung und Bedienungsanweisung Leichtes Kraftrad Baumuster

RT125, Baujahr 1940-41 (Nur für den Internen Gebrauch) (Behördenausführung)                       AN2539

D 605/13       l. Kraftrad 125 DKW RT 125 BA 16.6.1942        AN 2791

D 605/13       l. Kraftrad 125 DKW RT 125 BA 1.12.1943, Veränderter Nachdruck

v. 16.6.42                                          AN 2631

D 605/14       l. Kraftrad 125 DKW RT 125 EL 30.10.1942       AN 1957

D 605/14       l. Kraftrad 125 DKW RT 125 prov. EL Bj 1939-1944    AN 3615

                                                           1.9.1944  

D 605/313     Kräder DKW Typ RT 3; RT 125; KS 200;, SB 200, 250,                                              350, 500; NZ 250, 350, 350-1, 500. Werkstatthandbuch, 1944 erschienen?

Instandsetzungsanweisung für Auto Union DKW-Krafträder Typen RT 3; RT 125; KS 200;

SB 200, 250, 350, 500; NZ 250, 350, 350-1, 500 1.4.1944

(Ident mit D 605/313?)                             AN1966,2831

                       

Motorentaschenbuch für RT 125 u. NZ 350 v. 1.12.1943 MoTa 3 Best.Nr. D 508    

                                                                      AN 2122

 

Wehrmacht Kurzbetriebsanleitung Baumuster RT, SB und NZ März 1942

 

D 674/210        Sonderwerkzeug f. RT 125, SB200, SB u. Sport250, SB 350 u. 500, NZ 250,350,500. Vom 25.6.1943

 

TL 21/7000               Satz Fahrzeugausrüstung für le., mittl. und s. Kräder mit und ohne Seitenwagen vom 11.11.1942

 

TL 21/7071               Satz Fahrzeugausrüstung für das le. Krad 125cm³ Auto-Union DKW Baumuster RT 125 vom 8.6.1943

 

 

Unterschiede

 

 

Zivilmodell

Behördenmodell Bj 41

RT 125 n.A. Bj 43

RT 125 n.A. Bj 44

 

Gummifeder

Gummifeder

Stahlfeder

Stahlfeder

Gummistoßdämpfer

Gummistoßdämpfer

Reibungsstoßdämpfer

Reibungsstoßdämpfer

7,5 l Tank, Einfüllst.rechts

7,5 l Tank, Einfüllst.rechts

9 l Tank Einfüllst.links

9 l Tank Einfüllst.links

Werkzeugkasten

Werkzeugkasten

kein Werkzeugkasten

Kein Werkzeugkasten

manchmal Halter dafür

Naßluftfilter

Naßluftfilter

Wirbelluftfilter

Wirbelluftfilter

Keine Packtaschen

Keine Packtaschen

Packtaschen

Packtaschen

Alumotor

Alumotor

Graugußmotor

Graugußmotor

Kein Zisch-Ventil

Zisch-Ventil

Zisch-Ventil

Zisch-Ventil

Tacho Sd.Zubehör

kein Tacho

Tacho Bakelit

Tacho Bakelit

Beifahrersitz wahlweise

kein Beifahrersitz

kein Beifahrersitz

kein Beifahrersitz

Keine Verstärkungsstreben

Keine Verstärkungsstreben

Verstärkungsstreben

Verstärkungsstreben

kein Seitenständer

kein Seitenständer

Seitenständer

Teilw. Seitenständer

Kotflügelstreben innen

Kotflügelstreben innen

Kotflügelstreben außen

Kotflügelstreben außen

 

Betriebsf.Eigengew. 72kg

Betriebsf.Eigengew. 91kg

Betriebsf.Eigengew. 91kg

 

Zul.Ges.Gew. 220kg

Zul.Ges.Gew. 225 kg

Zul.Ges.Gew. 240 kg

Nummerntafel vorn

Nummerntafel vorn

keine Nr.Tafel vorn

keine Nr.Tafel vorn

Lack schwarz

Lack grau

Lack dunkelgelb

Lack dunkelgelb, ev.oliv

Kein Spritzkännchen

Kein Spritzkännchen

Spritzkännchen

Spritzkännchen

Alu Bremsankerplatten

Alu Bremsankerplatten

Blech Bremsankerplatten

Blech Bremsankerplatten

                                              

                                           

Mitarbeit:

Wolfgang Doberitzsch

Walter Wilke

 

Erstellt von:

Dr. Josef J. NEMETH

 


[1] AN 1144 DKW Die Geschichte einer Weltmarke, S 51

[2] AN 2292 DKW-AUTO UNION-MZ S 28-31

[3] AN 2998 Motorräder aus Zschopau, S 38

   AN 3351 RT 125, S 27

[4] Kraftfahrtechn. Anhalt d. Heeres Vo-Blatt 1941 Seite 7

[5] AN 2391 British Forces Motorcycles 1925-45 S 112

[6] AN 2334 Militärmotorräder 1939-45 S77

[7] z.B.Typenschild FgNr 653 157 Bj.1944

[8]AN 1279 Deutsche Kräder im Krieg WA 78

[9] Erinnerungen, Albert Speer AN 2204; S 422

Oktober-November1944

Das Ruhrgebiet ist über sechs Wochen verkehrstechnisch abgeriegelt. Wichtigste Rüstungsbetriebe werden als unmittelbar vor dem Erliegen gemeldet. Da die Kohle nicht mehr in das übrige Reichsgebiet gefahren werden könne, nehmen die Vorräte der Reichsbahn rapide ab, die Gaswerke drohen zum Erliegen zu kommen, die Öl- und Margarinewerke stehen vor dem Stillstand, selbst die Koksversorgung der Krankenhäuser ist ungenügend geworden. Angesichts dieser Lage konnten die Programme nicht mehr durchgeführt werden. Ich unterschätzte dabei die großen Vorräte an Einzelteilen, die sich in den Fabriken angesammelt hatten. Denn eine umfangreiche Ermittlungsaktion ergab, daß, allerdings auf wenige Monate beschränkt, auch weiterhin mit hohen Rüstungsleistungen zu rechnen sei.

 

[10] Sign. 646 Sächs. Staatsarchiv

[11] Sign. 55 Sächs. Staatsarchiv

[12] Sign. 55 Sächs. Staatsarchiv

[13] AN 1966 Instandsetzungsanweisungen f. DKW Krafträder; S 15,44

29. Januar 2011